Kokereigasmaschinenzentrale

Das besondere Kleinod von Heinitz,die Kokereigasmaschinenzentrale, aus der aktiven Zeit des Bergbaus, steht am Ende der Werksstraße, die von der Friedrichsthaler Straße bei der Firma Hydrosaar GmbH abzweigt. Die Halle in sauber durchkonstruierter Stahlskelettbauweise wurde im Jugendstil 1904/05 vom preußischen Bergfiskus als Prestige - Monumentalbau erstellt. Das bei der Verkokung der Steinkohle anfallende Gas, das bisher unbenützt in die freie Atmosphäre entwichen war, wurde hier in elektrischen Strom umgewandelt. Es war das erste Großkraftwerk des Saarbergbaus und belieferte neben den Gruben auch die damalige Gemeinde Neunkirchen gemäß Vertrag vom 7.9.1906 mit Strom. Das historische Bauwerk zeigt um das zentrale, etwas vorgesetzte Querhaus einen auffallenden rhytmischen Wechsel von Querhäusern und Langbauten mit jeweils großen korbbogigen Fenstern. Sie werden oben von korbbogigen Lisenen begleitet und abgeschlossen. Die Halle ist mit ihrer richtungsweisenden Stahlskelettarchitektur einmalig im süddeutschen Raum und wird u.a. von Regierungsrat Delf Slotta als Technisches Denkmal von nationaler Bedeutung bezeichnet. Die Arbeitsgemeinschaft Heinitzer Vereine hat daher mit Schreiben vom 30.7.2002 an das Landeskonservatoramt des Saarlandes und alle anderen zuständigen Behörden den Antrag auf Anerkennung als Nationales Denkmal gestellt.

Das Konservatoramt hat im Grunde seine Unterstützung bereits schriftlich zugesagt und will bei den künftigen Verhandlungen unseren Antrag im Auge behalten. Die Arbeitsgemeinschaft Heinitzer Vereine wird bei ihren Bestrebungen tatkräftig vom Historischen Verein der Stadt Neunkirchen unterstützt. Ein weiterer Schritt zur besseren Würdigung des alten Bergbauortes mit seinen traditionellen Funktions- aber auch Wohngebäuden ist die Aufnahme des Ortes in den Kulturnetzplan des Saarlandes. Ein entsprechender Antrag ist daher an die "IndustrieKultur Saar GmbH" bereits gestellt worden. In den bisher bestehenden Plänen war Heinitz leider nicht berücksichtigt worden.

Die Südseite der rund 156 m langen Kokereigasmaschinenzentrale

Das westliche Ende der Südseite mit korbbogigen Fenstern. Die großen Fenster sind durch Sprossen untergliedert und werden in der Mitte durch Stahlträger mit vorgesetzten Dekorbändern unterteilt.Gegossene Türmchen auf Lisenen unterteilen die Fensterachsen.

Zentraler Querbau des Westbereichs

Östlicher Teil der Kokereigasmaschinenzentrale (erbaut um 1909)

Südseite des zentralen Ostbaus (erbaut um 1909)

Nordwestseite der Kokereigasmaschinenzentrale

Nordostseite der Kokereigasmaschinenzentrale (erbaut um 1920)

Das gesamte Bauwerk hat 20 Achsen. Davon bestehen im westlichen älteren Teil 11 Achsen und die restlichen 9 Achsen im östlichen Teil. Die Satteldächer tragen teilweise Belüftungskuppeln und Oberlichtertürmchen. Durch die großen Glasfenster ist der Bau im Inneren sehr gut beleuchtet. Die gute Beleuchtung war zur Bedienung des gewaltigen Maschinenparks von Kompressoren, Gasmotoren und Generatoren erforderlich

Koksofengasmaschine um 1906 (Archiv G.Haab)

In der Gasmaschinenzentrale Heinitz im März 1921 (Archiv Debold)

Gasmaschinenzentrale in den 1920erJahren, franz.Zeit (Archiv Debold)

In der Gasmaschinenzentrale 1936 (Archiv Debold)